Transkription:
Euer Majestät,
Mögen mir gestatten, im Namen des Ausschusses zur Errichtung eines Denkmals für Seine Majestät den Höchstseligen Kaiser Wilhelm I., dessen Ehrenpräsident ich mit der Allerhöchsten Genehmigung Eurer Majestät bin, und damit auch in meinem eigenen, folgendes allerunterthänigst vorzutragen.
Das Ergebniß der Sammlungen zu diesem Zwecke hat bis jetzt keine so namhafte Summe zu unserer Verfügung gestellt, dass an dem zeitweilig aufgetauchten Plane, ein weithin sichtbares, in entsprechende Dimensionen sich erhebendes Denkmal auf einer der Stuttgart umrahmenden Anhöhen zu errichten, festgehalten werden konnte und auch für die Zukunft ist nicht ein hiezu genügendes Anwachsen der Gelder zu erwarten. Weitere vielfache Vorschläge zur Errichtung des Denkmals auf diesem oder jenem freien Platze der Stadt erwiesen sich der Reihe nach als unausführbar.
Nur ein Platz erwies sich nach reiflicher Erwägung aller einschlägigen Verhältnisse als durchaus geeignet und volle Wirkung des Kunstwerks auf den Beschauer sowie der Würde des Landesdenkmals und seines Gegenstands angemessen versprechend. Es ist dies der Platz zwischen dem Königlichen Alten Schloß und dem Waisenhaus, welcher zum Krongut gehört.
Unsere allerunterthänigste Bitte geht nun dahin, ob Euer Majestät geruhen wollten, die Allerhöchste Genehmigung zu
ertheilen, dass wir den genannten Platz in's Auge fassen dürfen.
Mit tiefgefühltestem unterthänigstem Danke würden wir - und ich möchte fast hinzufügen - das ganze Land die Gnade Eurer Majestät zu schätzen wissen, wenn ein willfähriger Bescheid erfolgen sollte.
In tiefster Ehrfurcht verharre ich
Euer Majestät unterthänigster Diener und Neffe
Wilhelm Prinz v. Württemberg
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