Zeitschrift

Deutschland wächst zusammen

Baustein C

Vom Plan zum Markt

Lichtblicke beim Aufschwung Ost


Heft 2/2000 , Hrsg.: LpB


Inhaltsverzeichnis


C 26: Teilerfolge

Trotz massiver Unterstützung der Wirtschaft in den neuen Ländern und trotz milliardenschwerer Investitionen in die Infrastruktur ist das Ziel, in Ostdeutschland eine wettbewerbsfähige Wirtschaftsregion zu schaffen, ... erst zum Teil erreicht. Noch immer bilden Ost- und Westdeutschland keine wirtschaftliche Einheit... Trotz der beachtlichen Aufbauleistung - die ostdeutschen Betriebe dürften ... heute bereits moderner ausgestattet sein als die westdeutschen - ergibt sich ein eher trauriges Bild: Seit 1995 hat die ostdeutsche Wirtschaft kaum noch Boden gut gemacht. 1998 ist sie sogar zurückgefallen... Es ist viel erreicht worden, aber noch lange nicht genug und wesentlich weniger als erwartet... Die neuen Länder werden den wirtschaftlichen Anschluss auch bis zum Jahr 2004, wenn der Solidarpakt ausläuft, nicht schaffen. Der Westen kann sich schon jetzt darauf einstellen, dass er unterm Strich auch dann nicht aus der finanziellen Pflicht entlassen werden kann.

Handelsblatt vom 10. Juni 1999, S. 7.

C 27: Der Osten holt auf

Trotz aller Probleme gilt: Die Unternehmen im Osten werden immer wettbewerbsfähiger. Mehr und mehr stellen sie sich der Konkurrenz auf westdeutschen und internationalen Märkten... Der Verkauf im Ausland steigt quer durch alle Branchen... Zwar ist der Bausektor immer noch sehr stark, ... aber seit einigen Jahren werden Überkapazitäten, die während des Baubooms nach der Wende entstanden, abgebaut. Im gleichen Zeitraum sind Industrie und Dienstleistungsbranche gewachsen. 
Vor diesem Hintergrund sieht das relativ niedrige Wachstum der gesamten Ost-Wirtschaft gar nicht so schlecht aus. Ein Plus von zwei Prozent im Jahr 1998 ist zwar gering; die Quote ist aber nur deshalb so niedrig, weil hinter ihr der unvermeidliche Einbruch des Baugewerbes um 8,8 Prozent steht. Die Industrie hingegen ... wuchs im selben Jahr um 11,9 Prozent, die Dienstleistungsbranche um 4,8 Prozent.

Die Zeit vom 9. Dezember 1999, S. 35.


C 28: Zwischenbilanz bei Wachstum und Produktivität

Handelsblatt vom 1. November 1999, S. 6.

C 29: Exporterfolge 1999

Industrieaufträge: 
Das Ausland entdeckt den Osten


Auftragseingänge aus dem Ausland im Verarbeitenden Gewerbe,
1. Quartal 1997 = 100

iwd-Nachrichten vom 11. November 1999, S. 5.

C 30: Blühende Oasen

VW Sachsen erhöht Produktion Bild: dpa

Modernstes Braunkohlekraftwerk der Welt in der Lausitz 1998 in Betrieb genommen Bild: dpa

C 31: Marktplatz Deutschland

Eine Chance für Qualität!
Spitzen-Produkte aus Ostdeutschland

Unseren Erfolg als drittgrößter Handelskonzern der Welt verdanken wir zum großen Teil unseren hohen Qualitäts-Maßstäben. Wir überzeugen uns ständig von der einwandfreien Güte unserer Ware.

Dabei machen wir seit einigen Jahren hervorragende Erfahrungen mit Produkten aus Ostdeutschland. Schade nur, daß diese qualitativ hochwertigen Erzeugnisse beim Verbraucher fast nicht bekannt und nur wenig auf dem Markt etabliert sind. Kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlen dazu die nötigen Werbebudgets.

Achten Sie doch einfach beim nächsten Einkauf auf Produkte aus Ostdeutschland. Wir freuen uns, wenn auch Sie Qualität eine Chance geben.

Die Unternehmen der METRO AG

Eine Anzeige von 1998

C 32: Dynamisches Ostdeutschland

Unternehmensgründungen 1998
Tatsächlicher Zugewinn an Betrieben je 10 000 Einwohnern*

* Tatsächlicher Zugewinn an Betrieben: Saldo aus Eintragungen und Austragungen von Betrieben im Handelsregister, in der Handwerksrolle oder mit mindestens einem Arbeitnehmer.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Berlin; nach: iwd-Nachrichten vom 11. November 1999, S. 5


C 33: "Unter uns"

Ehrlich gesagt: Uns geht es gut. Man darf das nicht sagen in einem Land, in dem es fürs Klagen Geld gibt. Aber - ganz unter uns - es ist wirklich wahr... Wer sich ein realitätsnahes Bild vom "Osten zehn Jahre danach" machen will, der darf nicht hören, was geredet wird, der muss sehen, was der Fall ist...

Vierzig Prozent der Wohnungen, die in den vergangenen Jahren im Osten gebaut wurden, sind Eigenheime... Die Statistik sagt, dass der Haustyp Taunusstein 152 Quadratmeter misst, während man sich im Typ Gotha auf 126 Quadratmetern "drängt" - 26 Quadratmeter Unterschied zwischen dem reichen Westen und dem armen Osten!... Bei noch so viel pathetischer Trauer über den schleppenden Aufbau Ost darf nicht vergessen werden: Der weitaus größere Teil der Ossis hat inzwischen einen akzeptablen wirtschaftlichen Platz in Deutschland gefunden...

Aber die Arbeitslosen? Zwanzig Prozent Arbeitslose in Ostdeutschland, das sind zu viele, und es sind doppelt so viele wie im Westen... Doch ... es (ist) eine alte Wahrheit, dass die nackte Prozentzahl der Arbeitslosigkeit im Westen genau so hoch wäre, wenn gleich viele Frauen wie im Osten nach einem Job suchten.

Antje Sirleschtow; in: Der Tagesspiegel vom 7. Oktober 1999, S. 10.

C 34: Zehn Pluspunkte

1. Telefone funktionieren und sind verfügbar.
2. Straßen sind ordentlich geworden.
3. Innenstädte werden schöner als im Westen.
4. Renten liegen im Osten im Schnitt höher als im Westen.
5. Der Lebensstandard ist gesichert.
6. Der Nachholbedarf an Reisen kann befriedigt werden.
7. Die D-Mark brachte echte Kaufkraft...
8. ... und ein neues Selbstwertgefühl im Ausland.
9. Die wirtschaftliche Freiheit ermöglicht neue Selbstständigkeit.
10. Und nicht zuletzt: Meinungsfreiheit ist möglich.

Peter Bender: Zur Lage der Nation, Thesen zum Vortrag am 31. Januar 2000, in Brühl (Ost-West-Kolleg)

C 35: Ein Silberstreifen am Horizont

Zeichnung: Murschetz, 
Die Zeit/CCC, www.c5.net


Copyright ©   2000  LpB Baden-Württemberg   HOME

Kontakt / Vorschläge / Verbesserungen bitte an: lpb@lpb-bw.de