Zeitschrift

Deutschland wächst zusammen

Baustein C

Vom Plan zum Markt

Die Treuhandanstalt


Heft 2/2000 , Hrsg.: LpB


Inhaltsverzeichnis


C 12: Aufgaben der Treuhandanstalt
  • Entwicklung einer sozialen Marktwirtschaft in den neuen Bundesländern
  • möglichst rasche Verringerung der unternehmerischen Tätigkeit des Staates durch die Privatisierung ehemaliger "volkseigener" Betriebe
  • Ersetzung der früheren Staats- und Planwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft, Kommandowirtschaft) durch unternehmerisch aktive private Eigentümer
  • Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit möglichst vieler Unternehmen
  • Sicherung der Arbeitsplätze
  • Durchsetzung sozialverträglicher und regional ausgewogener Maßnahmen bei unvermeidlichen Stilllegungen von Unternehmen.

Die Arbeit der am 31.12.1994 aufgelösten Treuhand-anstalt setzen drei Nachfolgeorganisationen fort, deren Arbeit im Jahr 2000 abgeschlossen werden soll.

Nach: Treuhandanstalt (Hg.): Arbeiten für die soziale Marktwirtschaft, Berlin o.J., S. 4 f.


C 13: Auslese

Die guten ins Kröpfchen, die schlechten bleiben im Töpfchen ...
Zeichnung: Leipziger Volkszeitung, 1990

Treuhandveräußerungen
15 000 Unternehmen und Unternehmensteile
25 000 mittelständische Betriebe
46 000 Liegenschaften
62 000 Hektar land- und forstwirtschaftliche Flächen.
85 Prozent des privatisierten Produktionsvermögens der DDR fiel an westdeutsche Eigner oder Bewerber, 10 Prozent an ausländische Unternehmen, nur 5 Prozent an Ostdeutsche.

Nach: Das Parlament vom 20. Oktober 1995, S. 5 und Deutschland Archiv 1998/4, S. 627.


C 14: Eine Ausschreibung

C 15: Bilanz der Treuhand

Die Erfolge: In nicht einmal fünf Jahren entflechtete die Treuhand etwa 80000 DDR-Betriebe. Daraus entstanden fast 14000 Privatisierungen und mehr als 3000 Stilllegungen.

Die Schulden: Die Treuhand hinterlässt zum Jahresende (1994) ein gigantisches Defizit von 230 Milliarden Mark ... Der Wert des DDR-Volksvermögens war nach der Wende auf 600 Milliarden geschätzt worden. Tatsächlich aber war die Hammer- und Zirkel-Wirtschaft ... viel maroder als zunächst vermutet. Ob indes das ganze Defizit der DDR-Erblast zuzurechnen ist oder teils auch der Arbeit der Treuhand, darüber wird der Streit noch lange gehen.

Die Arbeitsplätze: Die Treuhand ist für viele Ostdeutsche "Plattmacher" und "Totengräber". Mehr als 3000 Firmen wurden geschlossen, darunter vermeintliche DDR-Perlen wie Wartburg, Trabant, Robotron und Interflug. Vielen Betrieben fehlte nach Währungsunion und Lohnanstieg jede Wettbewerbsfähigkeit. Von mehr als 3,5 Millionen Arbeitsplätzen in Treuhand-Firmen blieben letztlich, großzügig gerechnet, nur gut eine Million.

Nach Thomas Wüpper; in: Hermann Glaser (Hg.): Die Mauer fiel, die Mauer steht, München (dtv) 1999, S. 180f.


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