Zeitschrift 

 

Bilderwelten und Weltbilder

Medienkompetenz - Computer - Politische Bildung

 

 

Heft 1/2005, 
Hrsg.: LpB

 

 
 
 

Geleitwort des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport

Die politische Bildung lebt von aktuellen Daten und Informationen – was liegt also näher, als den PC einzusetzen, der diese über das Internet verfügbar macht, günstig, unkompliziert und schnell? Suchmaschinen ermöglichen ein nahezu grenzenloses Recherchieren. Nicht selten wird man allerdings von der Fülle der Informationen erschlagen und steht hilflos vor einer Trefferquote von einer Million, die man durch das Ändern der Suchbegriffe vielleicht auf zehntausend oder sogar hundert absenken kann – meistens ist das immer noch zuviel.

Dazu kommt, dass es das World Wide Web als offene, ungefilterte Plattform jedem ermöglicht, Informationen einzustellen. Kein Verlag, keine Redaktion sichtet, wählt aus, ordnet neu oder lehnt ab. Jeder hat Zugang und kann Informationen erhalten, und jeder kann Informationen weitergeben. Die eigene Homepage ermöglicht jedem eine weite Verbreitung von Informationen aller Art. Welche der zahllosen Beiträge soll man nun auswählen? Wie prüft man die Zuverlässigkeit der betreffenden Seiten?

Kompetenz im Umgang mit dem Internet ist also gefragt. Nun legt die Landeszentrale für politische Bildung ein Heft über Medienkompetenz vor, das im Gemeinschaftskundeunterricht, aber auch Fächer verbindend eingesetzt werden kann. Angeboten werden verschiedene, unabhängig einsetzbare Bausteine.

So können Schülerinnen und Schüler zum Beispiel Verschwörungstheorien analysieren, die in den Medien, besonders im Internet, weit verbreitet sind und in besonderem Maße eine Hinterfragung erfordern. Dabei können sie die Funktion von Verschwörungstheorien erkennen und so ihre Kritik- und Reflexionsfähigkeiten schulen. Da Informationen in den Medien häufig visuell vermittelt werden, ist auch Kompetenz im Umgang mit Bildern erforderlich. Deshalb beschäftigt sich ein anderer Baustein mit der Manipulation von Bildern. Handlungsorientiert werden die Jugendlichen an diesen Aspekt herangeführt. Sie sollen eigene Porträtfotos mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten, denn wer Medien selbst gestaltet, kann besser verstehen, wie Medien produziert werden.

Wenn Jugendliche sich auf diese Weise mit dem PC beschäftigen, können sie souveräne und kritische Mediennutzer werden, die gegen Manipulationen immunisiert sind – und damit ist für die politische Bildung und die Demokratie viel gewonnen.

Johanna Seebacher
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport


 


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