Zeitschrift 

Südliches Afrika

Bilder und Realitäten

Von der Landnahme der Weißen zur Apartheid

Probleme und Chancen heute
 

Heft 1/2003 
Hrsg.: LpB

 



 

Inhaltsverzeichnis

A 4 - A 5 Der Problemfall Afrika


A4

Negativbilanz

 

 

Noch 1980 wurden in Afrika zwei Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts erwirtschaftet. Heute ist es nur noch rund ein Prozent. Der Anteil afrikanischer Länder am Welthandel fiel binnen zwanzig Jahren von rund fünf auf unter zwei Prozent. Besonders schlimm für die Länder, die fast ausschließlich Rohstoffe exportieren: die so genannten Terms of trade sind auf einen historischen Tiefstand gefallen. Im Vergleich zu den 50er Jahren muss Afrika heute mehr als doppelt so viel Rohstoffe verkaufen, um mit dem Erlös eine gleich bleibende Menge importierter Industriegüter bezahlen zu können... Die Rahmenbedingungen für die künftige wirtschaftliche Entwicklung verschlechtern sich. Insbesondere fällt Afrika informations- und verkehrstechnisch immer weiter zurück. Nirgendwo gibt es weniger Telefone, Computer oder Internet-Anschlüsse pro Einwohner. Südlich der Sahara sind nur 15 Prozent aller Straßen asphaltiert; zum Vergleich: In Lateinamerika oder Südostasien ist über die Hälfte der Straßen geteert. Zugleich ist Afrika der einzige Kontinent, auf dem die Zahl der Armen weiter ansteigt. Betroffen sind vor allem die Länder südlich der Sahara.

Deutsche Welthungerhilfe: Graphikdienst, Bonn 2000

 

A5 

Migranten

 

a  Die Erfolgreichen

Selbst kulturell und sportlich hat sich Afrika als Standort verabschiedet, nicht aber als Impulsgeber: Sobald Schriftsteller aus Nigeria, Musiker aus Mali oder Modemacher aus Senegal einigermaßen Erfolg haben, wandern sie ab nach Europa oder in die USA. Von den afrikanischen Fußballteams, die bei der WM dabei waren, spielt fast der gesamte Kader im Westen. Die Ursache für diese Abwanderung ist immer die gleiche: Wer will in einem Umfeld tiefster Armut leben?

Christoph Link, Stuttgarter Zeitung, 28.6.2002

Neben den Leichtathleten vor allem auf mittleren und langen Strecken wie etwa Wilson Boit Kipketer, der seit 1998 für Dänemark startet, finden wir mehr und mehr Fußballer aus Afrika in Europa:

 

Rigobert Song aus Kamerun, zurzeit Spieler bei West Ham United, ausgeliehen vom 1. FC Köln, hat wegen seiner Defensivqualitäten, seiner Zuverlässigkeit und seiner hohen Effektivität in der Abwehr bei den Mitspielern den Namen "Der Deutsche". 

Bilder: dpa

 

Samuel Kuffour aus Ghana, zurzeit Spieler beim FC Bayern München. In seiner Heimat Ghana ist Kuffour hoch angesehen. Zweimal wurde er bereits zu Ghanas "Fußballer des Jahres" gewählt.

 

b  Die Unerwünschten

Zeichnung: Plantu, Terre des hommes

 


 


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