Zeitschrift 

Südliches Afrika

Bilder und Realitäten

Von der Landnahme der Weißen zur Apartheid

Probleme und Chancen heute
 

Heft 1/2003 
Hrsg.: LpB

 



 

Inhaltsverzeichnis

A 1 - A 3 Bilder im Kopf und die Wirklichkeit


 

A1  Zuweilen im Blickpunk
Zum Film "The helping hand" (von John Taylor / Zlatko Paolinic), in: Der Überblick, hrsg. im Auftrag des Evangelischen Entwicklungsdienstes und von "Brot für die Welt", Hamburg

 

A2 

Unsere Bilder

a  Wissen über Afrika

An der Otto-Wels-Grundschule in Berlin wurden die Schüler innerhalb eines Projekts gefragt: Was weißt du über Afrika? Hier ein Beispiel:

Im Afrika sind Kinder krank und da sind keine Ärzte. Die Männer gehen zum See und suchen Nahrung. Im Afrika sind Schildkröten und Schlangen im Wald. Die Leute, die in Deutschland leben, müssen den Leuten helfen, die in Afrika leben. Die Leute, die in Afrika leben, haben kein Geld. Die afrikanische Fußballspieler kriegen Geld und können Geld nach Afrika schicken.

Bild: Martin, 6b; Text: Fatih, 5a

http://home.snafu.de/ottowels/Projekte/Afrika

b Bevölkerungswachstum und Seuchen

Es hat bisher in der Menschheitsgeschichte noch niemals eine auch nur annähernd so hohe Wachstumsrate der Bevölkerung gegeben wie derzeit in Afrika südlich der Sahara. Während in den heute hoch entwickelten Industriestaaten Westeuropas auch in der Phase der raschen Bevölkerungszunahme im 19. Jahrhundert die jährliche Zunahme nur kurz über ein Prozent lag, wächst die Bevölkerung Afrikas noch heute um rund drei Prozent im Jahr. In allen anderen Erdteilen ist die jährliche Zuwachsrate der Bevölkerung seit 1950 rückläufig; in Afrika hat sie sich dagegen von 1950 (2,2 Prozent) bis heute weiter erhöht...

An den Stammtischen der Industrieländer wird mit kaum getarntem Zynismus... auf ein... "Selbstregulativ" gehofft, welches das Bevölkerungswachstum in Afrika stoppen könnte: die Zunahme von Seuchen, insbesondere die Ausbreitung von Aidserkrankungen... Richtig ist, dass Afrika... bislang am stärksten von der Aids-Epidemie betroffen wird... In Afrika südlich der Sahara sterben jedoch immer noch mehr Menschen, vor allem Kinder, an anderen Krankheiten: Masern, Durchfallerkrankungen, Malaria, Atemwegsinfektionen, Bilharziose usw., ohne dass deshalb bei den Bevölkerungsprognosen Änderungen vorgenommen werden müssten... Weder "lösen" Seuchen und Aids das Bevölkerungsproblem, noch führt das verminderte Bevölkerungswachstum zu einer Verbesserung der Gesamtsituation. Da von Aids vor allem die jungen und ökonomisch aktiven Erwachsenen betroffen sind, sinken die Möglichkeiten der afrikanischen Gesellschaften, den vielfältigen ökonomischen, sozialen und ökologischen Problemen adäquat zu begegnen.

Cord Jakubeit: Problem Bevölkerungsentwicklung, in: Afrika (= Der Bürger im Staat), hrsg. von der LpB Baden-Württemberg, Stuttgart 1996, S. 155ff.)

 

Zeichnung: Informationszentrum Dritte Welt. Spiele zu Südafrika, Hannover 2/1977

 

A3 

Ansichten aus dem südlichen Afrika

 

Dead Vlei in der Namib 

Bild: Claudia Auer, Okaukuejo

 

Safari in einem privaten südafrikanischen Tierreservat
Bild aus dem Katalog Ikarus Tours, Ferne Welten 2003, Königstein i.T., S. 197

 

Traditionelles Dorf der Ovambo im Norden Namibias
Bild: Karl-Günther Schneider; aus: Ders. / Bernd Wiese: Namibia und Botswana, Köln (Dumont) 2.A.1990, S.132

 

Am Ende eines zwanzigjährigen Krieges in Angola

Bild: AP

 

The Big Hole in Kimberley. Von 1871 bis 1914 waren auf dem Farmgelände der Brüder de Beer bis zu 25000 Diamantenschürfer gleichzeitig tätig, zunächst im Tagebau bis 400 Meter Tiefe, danach mit Fördertürmen und Untertagebau bis 800 Meter. Das Loch hat einen Umfang von 1,5 km; 22,5 Millionen Tonnen Gestein und Erde wurden abgetragen, Rohdiamanten von 14,5 Millionen Karat wurden gefunden.
Bild aus: Ulla Ackermann: Südafrika, München ( Limes) 1997, S. 266

 

Die Geisterstadt Kolmanskop in Namibia war zwischen 1908 und 1930 ein Zentrum des Diamantenfiebers - in dieser Zeit ein fortschrittlicher Ort mit Geschäften, mit Limonaden-, Sodawasser- und Eisfabrik, mit einer Salzwasserfernleitung für die Mine und das Schwimmbad, Süßwassertransporten mit Schiff und Eisenbahn, mit Postamt, Grundschule, Polizeistation, Theater und Krankenhaus mit einer Röntgenabteilung (auch um Diamantenschmuggler durchleuchten zu können).

Anthony Sampson: Auf Sand gebaut, in: GEO 3/1979, S. 9

 

Frau und Kind vom Stamm der Himba, einem Hirtenvolk in Nordwestnamibia, im Supermarkt

Bild: Tony Pupkewitz, Windhoek

 

Die Kuka-Shops in Namibia sind Ansätze zur Selbstständigkeit durch den Verkauf von Artikeln des täglichen Bedarfs, meist Nahrungsmitteln

Bild: Deutsche Welthungerhilfe (Hrsg.): Welternährung 2/2002

 

Die Victoria & Alfred-Waterfront ist ein seit 1990 renoviertes Hafenviertel in Kapstadt. Fast keiner der Millionen Besucher hat jemals eine der Townships von Kapstadt gesehen. 

Bild aus: Ulla Ackermann: Südafrika, München (Limes) 1997, S. 54f.

 

Township bei Kapstadt. Kaum einer der Bewohner hat bis heute die Victoria & Alfred-Waterfront gesehen.

Bild: Pansegrau

 


 


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